Demografischer Wandel
Veränderte gemeinschaftliche Wohnformen, wohnortnahe Versorgungskonzepte (Einzelhandel) und Mobilität sind generelle kommunale Herausforderungen, die auch die Seniorenpolitik für in ihrer Lebensführung eingeschränkte Menschen berühren. Das sind keineswegs alle Menschen in höherem Alter. Die großen Herausforderungen der Sicherung des Fachkräftebedarfs (u.a. Pflege) und der sozialen Sicherungssysteme (Rente) müssen dabei aber auf Bundesebene entscheiden werden.
Bürgerschaftliches Engagement
Das bürgerschaftliche Engagement ist die "Seele" der Gemeinde, das Sozialkapital. In unserem Wahlprogramm fordern wir einmal eine systematische Einbindung der Bürger/innen in kommunale Anliegen und Entscheidungen (z.B. beim Mobilitätskonzept). Zum anderen setzen wir uns dafür ein, im Rathaus einen Ehrenamtsbeauftragten zu installieren, der/die bürgerschaftliches Engagement anregt und Hindernisse aus dem Weg räumt. Außerdem fordern wir eine höhere Vereinsförderung. In der Digitalisierung sehen wir ein Potenzial, bürgerschaftliches Miteinander zu stärken, zum Beispiel durch Apps wie „nebenan.de“.
Wohnen
Bezahlbare Wohnformen haben wir mit unserem erfolgreichen Antrag auf sozialen Wohnungsbau in Bretten bereits auf den Weg gebracht. Mehrgenerationenhäuser sehen wir als eine wichtige Wohnform der Zukunft, aus ökologischen aber auch aus sozialen Gründen: Die auch in eher ländlich geprägten Strukturen auftretende Isolation von älteren Menschen kann man durch solche Wohnformen entgegenwirken. Außerdem haben wir im Gemeinderat über Jahre erfolgreich Überzeugungsarbeit geleistet, dass auch in den Stadtteilen Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen entstehen müssen, damit ältere Menschen die Chance haben, sich wohnungsmäßig in ihrer gewohnten Umgebung zu verkleinern. Dieser Bedarf wird derzeit z.B. in Ruit formuliert.
Mobilität
Mit dem Start des Mobilitätskonzepts besteht die einmalige Chance, Mobilität auch in Bretten umfassend zu denken. Mobilität darf sich nicht, wie in früheren Dekaden, in der Frage erschöpfen, wie die Autos möglichst „flüssig“ durch Bretten kommen und wie man möglichst viele Parkplätze schafft. Gerade im Alter hält man sich vergleichsweise häufiger am Wohnort auf, da man nicht mehr berufstätig ist und oft auch weniger reisen kann oder will. Ältere Menschen legen anteilig mehr Wege zu Fuß zurück als jüngere. Also ist ein gutes Fußwegenetz für sie sehr wichtig. Neben einem sicheren Radverkehr steht die Förderung des ÖPNV steht für uns im Mittelpunkt unserer Mobilitätspolitik. In unserem Wahlprogramm haben wir konkrete Forderungen für Bretten und Umland aufgestellt: Häufigere Verbindungen, bezahlbar, flexibel und bequem muss der ÖPNV der Zukunft sein. Dies kommt allen Verkehrsteilnehmer*innen und Einwohner*innen zugute.
Gesundheit
Wir haben uns als Grüne Fraktion immer für ein Ärztehaus auf dem Sporgassenparkplatz eingesetzt. Damit sind wichtige medizinische Einrichtungen zentral gelegen und gut erreichbar. Außerdem können zum Beispiel Einkäufe in der Innenstadt problemlos mit erledigt werden. Die Rechbergklinik und alle weiteren dort künftig angelagerten Gesundheitsangebote müssen auch ohne Auto erreichbar sein – mit einem Stadtbus.
Ältere aktiv im Internet
Die heutigen Senioren, insbesondere in der Altersgruppe zwischen 65 und 75., gehören zu der Generation, die in die Digitalisierung der Gesellschaft hineingewachsen ist. Es ist ein Irrtum zu glauben, die Jugend verstünde die Digitalisierung besser als die ältere Generation. Deshalb gilt es, die Medienkompetenz für alle Menschen, die dies wollen, zu stärken. Wie oben bereits erwähnt halten wir Anwendungen, die den sozialen Zusammenhalt stärken, für besonders nützlich: Wer kann für mich einkaufen? Findet sich eine Runde zum Skatspielen? Wer kann mir sicheres Online-Banking erklären? Diese Alltagsfragen können durch die Digitalisierung leichter beantwortet werden, wenn man sie zu nutzen weiß. Wir sehen es als eine mögliche Aufgabe des Amts für Bildung und Kultur an, diese Plattformen zu stärken, bekannt zu machen und auch Kurse in der VHS anzubieten. Wir sind sehr dafür, ältere Menschen zu ermuntern, sich Smartphones zuzulegen, da wir immer wieder beobachten, dass vor allem die Kontakte zwischen den Generationen (z.B. zwischen Enkeln und Großeltern) sprunghaft zunehmen, wenn das Smartphone als Kanal genutzt wird.