(PM vom 05.09.22) - Der Sommer des Jahres 2022 zeigt, dass auch die Stadt Bretten von den Auswirkungen des Klimawandels mit aller Härte getroffen wird. Vor allem die Überhitzung des Stadtkerns ist für jedermann greifbar. So wurde beispielsweise das Sitzen auf dem Marktplatz an vielen Tagen auch um 22 Uhr noch vom aufgeheizten Pflasterboden beeinträchtigt. Aber auch in den übrigen Wohngebieten der Stadt ist die Aufheizung der unmittelbaren Wohnumgebung ein ernstes Problem. Wer offenen Auges durch die Wohngebiete geht, sieht, dass das Den- ken vieler Grundstücksbesitzer noch immer in die falsche Richtung geht: großzügige Pflasterflächen entstehen – weit über den Stellplatzbedarf hinaus. Dies ganz abgesehen von den Schottergärten.
„Städte sollen zu sog. Schwammstädten werden, d.h. die Freiflächen in der Stadt sollen möglichst viel Niederschlagswasser aufnehmen und später durch kühlende Verdunstung wieder abgeben können“ unterstreicht Fraktionsvorsitzender Otto Mansdörfer. In den letzten Jahrzehnten seien vor allem im Kernbereich Brettens zahlreiche Flächen versiegelt worden – öffentliche wie private. Weitergehende Gedanken habe man sich dabei nicht gemacht. Es zeige sich in diesem Sommer in aller Deutlichkeit, dass die Lebensqualität in der Stadt auf Dauer nur zu halten ist, wenn Flächen in größerem Umfang entsiegelt werden, um wieder regulierend auf die Temperatur einwirken zu können.
Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN hat deshalb den Antrag gestellt, den Kirchplatz der Stiftskirche umfassend zu entsiegeln, mit einem wassergebundenen Belag zu versehen und den früheren Baumbestand wiederherzustellen.
Der Kirchplatz liegt in der Zuständigkeit der Stadt. Er war früher keineswegs versiegelt, sondern hatte einen wassergebundenen Belag. Vor allem standen dort sehr viel mehr Bäume (Linden) als heute. Das Foto von 1951 zeigt die Kombination von wassergebundenen Flächen, Pflasterwegen und -rinnen, dazwischen die Bäume. Dieser Zustand bestand bis in die 1960er Jahre.
Nach Auffassung der Fraktion eignet sich der Kirchplatz als zentraler Platz in der Stadt be- sonders als Anschauungsobjekt. Es gehe vor allem darum, die Bevölkerung zur Entsiegelung auch privater Flächen zu ermuntern und „mitzunehmen“. Der Kirchplatz wäre eine Art „Preview“ für die Gartenschau 2031 und könne zeigen, dass man auf einer wassergebundene Fläche bei feuchter Witterung keineswegs im Morast watet. Das Foto entstand Ende November 1951!
(07.02.2022) Die kleine Scheune von 1738, die angrenzend an den Löwenhof auf dem Nachbargrundstück steht, soll nach Auffassung der Verwaltung alsbald abgerissen werden. Dieser Abriss soll auf „auf Vorrat" geschehen, da für das Areal keinerlei aktuelle Planungen vorliegen. Damit – so Fraktionsvorsitzender Otto Mansdörfer – werde die verheerende Tradition von Abbrüchen „auf Vorrat" fortgesetzt. Die Verluste an Altstadt-Bausubstanz in der Vergangenheit hätten hinreichend gezeigt, dass dies kein kluges Vorgehen ist.
Bretten befasst sich mit Planungen für die Gartenschau. Dabei sind die Gartenschauareale aufs Engste mit der Altstadt verzahnt. Die Grünfläche südlich der Scheune soll Teil der Gartenschau werden. Mansdörfer unterstreicht: „Jede Gartenschau braucht auch überdachte Präsentationsbereiche, Veranstaltungsorte oder Ruheoasen. Was liegt also näher, als die Scheune von 1738 einzubeziehen?“ Die gemauerte Südfassade ermögliche es, das Gebäude zu öffnen oder/und das Fachwerk dort wieder herzustellen ... Außerdem wäre die Scheune nach der Gartenschau 2031 eine erstklassige Location für Peter und Paul.
Sollte eine Nutzung der Scheune an dieser Stelle überhaupt nicht passen, bestehe immer noch die Option, sie an anderer Stelle (z.B. auf dem jetzigen Seedammparkplatz) als Teil der Gartenschau wiederzuverwenden. Hierzu wäre sie im Moment geordnet abzubauen und einzulagern.
Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN beantragt deshalb, den Abbruch auszusetzen.
Die Fraktion rät außerdem dringend, die Initiative Altstadtrettung als sachkundigen Partner in das weitere Vorgehen einzubeziehen (Bauaufnahme, Bauforschung, Sicherung, Aufräumen, Efeubeseitigung usw.). Stadträtin Ute Kratzmeier hierzu: „Durch die Mitwirkung der Initiative verliert die Stadt nicht, sondern gewinnt in den Augen der Bevölkerung an Ansehen.“ Wie bei den Haushaltsberatungen angekündigt hat die Fraktion außerdem einen Antrag auf Erstellung einer Erhaltungssatzung nach § 172 BauGB für die Brettener Altstadt gestellt.
Otto Mansdörfer,
Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN
Entstehungsinschrift der Scheune (Foto: Christopher Resch)
02. 02. 2021 - Nicht in einem auswärtigen Tagungshotel, sondern im Hallensportzentrum „Im Grüner“ fand die diesjährige Haushaltsklausur des Gemeinderats statt. Die Beratungsatmosphäre war entspannt und angenehm, die aus der Vergangenheit bekannten Verhärtungen und verbalen Auseinandersetzungen gab es 2021 nicht.
Die grüne Fraktion hatte insgesamt 13 Anträge in die Beratungen eingebracht, die meisten davon wurden im Grundsatz positiv beschieden, Diskussionen gab es eher über den jeweiligen Zeitpunkt der Umsetzung.
Ein Anliegen der GRÜNEN ist es, das Naherholungsziel „Derdinger Brünnle“ aufzuwerten. Gerade in Coronazeiten ist die unmittelbare Umgebung der Stadt wichtig für die Erholung. Die Verwaltung pflichtete dem bei und wird 2021 mit der technischen Reparatur der Quellfassung beginnen, damit wieder Wasser fließt, bevor dann eine Neugestaltung des Areals mit mehr Bänken usw. im Kontext der Gartenschau folgt. Der Gemeinderat war mit diesem Ablauf einverstanden.
Knapp keinen Erfolg hatte unser Vorstoß, weitere Geschwindigkeitsmesstafeln zu beschaffen, um vor allem an den Ortseinfahrten überhöhte Fahrgeschwindigkeiten zu signalisieren. Die Verwaltung hatte sich ganz auf die Beschaffung eines mobilen Blitzgeräts festgelegt und argumentierte dagegen. Trotzdem ging die Abstimmung mit 10:9 gegen den Antrag nur knapp verloren.
Das von den GRÜNEN initiierte – sehr erfolgreiche – Blühstreifen-Programm „Komblü“ erfährt auf unseren Antrag hin eine Erweiterung: Künftig werden mit diesem Instrumentarium auch Solitärbäume auf Ackerland gefördert. Die Verwaltung wird entsprechende Förderrichtlinien ausarbeiten. Komblü wird deshalb um 5.000 € auf 45.000 € aufgestockt. Der Gemeinderat war einverstanden.
Die völlig demolierte Fahrradabstellanlage an der Stadtbahnhaltestelle Rinklingen wird im Zuge der Einzelmaßnahmen des Mobilitätskonzepts auf unseren Antrag hin neu gebaut. Bis eine Planung hierfür entwickelt ist, wird ein Provisorium aufgestellt.
Für den zweiten Bauabschnitt der Bebauung Sporgassenparkplatz hatte die Verwaltung auf unseren Antrag hin eine Planungsrate für 2023 eingestellt. Nachdem das vorgesehene Gründach als Erweiterung des Alten Friedhofs für die Gartenschau 2031 gesetzt ist, hat die Verwaltung nach einiger Diskussion akzeptiert, dass die inhaltlichen Überlegungen zu einer Mediathek und einem Kultursaal an dieser Stelle bereits im Herbst 2021 einsetzen müssen, will man den Zeitplan einhalten. Wir GRÜNE sind erfreut, dass jetzt für den zweiten Bauabschnitts „die Bremsen gelöst sind“ und endlich planerische Überlegungen angestellt werden. Voraussichtlich wird die Planungsrate dann auf 2022 vorgezogen.
Zu einem Arbeitsauftrag an die Verwaltung führte unser Antrag zur Gebührenerhebung beim Niederschlagswasser. Angesichts des Klimawandels und heißer Sommer wollen wir GRÜNE erreichen, dass versiegelte Freiflächen mit höheren Gebühren belegt werden und im Gegenzug die Gebührenbelastung der Dächer sinkt. Die Verwaltung sagte zu, bei der ohnehin anstehenden Revision der Gebührensatzung zum 1.1.2022 diese Überlegungen einzuarbeiten. Der Gemeinderat nahm dies zustimmend zur Kenntnis.
Nachdem der Lebensmittelautomat in Gölshausen gut angenommen wird, hatten wir beantragt, für weitere Stadtteile Lebensmittelautomaten vorzusehen, so z.B. in Dürrenbüchig und Bauerbach. Das Interesse daran ist unter den Ortsverwaltungen lebhaft. Da vor allem die kleinen Stadtteile die Standortkosten von ca. 30.000 € aus ihren Sonderhaushaltsmitteln nicht aufbringen können, hat unser Antrag dazu geführt, dass die Verwaltung zugesagt hat, die interessierten Stadtteile – auch unabhängig von Sonderhaushaltsmitteln – bei der Aufstellung von Lebensmittelautomaten zu unterstützen, sobald vor Ort die planerischen Voraussetzungen gegeben sind. Am weitesten gediehen ist dies derzeit in Büchig.
Für den stadtverträglichen Umbau der Heilbronner Straße mit breiteren Gehwegen und Radstreifen hatten wir eine Planungsrate beantragt. Damit sollte die Straße vom immer noch vorhandenen Bundesstraßenformat in eine Stadtstraße mit 6,5 m Fahrbahnbreite zurückgebaut werden. Aufgrund der Vielzahl anstehender Straßenumbauten hat die Verwaltung vorerst abgewunken. Allerdings haben wir erreicht, dass die gefährlichste Stelle, die Einmündung in die Weißhofer Straße mit ihrem übermäßig breiten Trichter dem zugehörigen Abschnitt der Weißhofer Straße zugeordnet und damit früher umgebaut wird. Die Abkehr von der autogerechten Stadt erweist sich als langwieriger (und teurer) Prozess. Dies wurde bei diesem Thema wieder deutlich.
Einen weiteren Straßenumbau beantragten wir GRÜNE für die äußere Melanchthonstraße: Auf Höhe Silcherweg soll ein Kreisverkehr entstehen. Anlass ist die Unmöglichkeit, als Fußgänger die stark befahrene Melanchthonstraße zu überqueren. Bewohner des Blusch-Areals fordern das, weil sie zu Fuß im Kaufland einkaufen wollen. Für einen „gewöhnlichen“ Zebrastreifen mit Mittelinsel reicht der Platz dort nicht. In einem Kreisverkehr können aber alle Fußgängerbeziehungen hergestellt werden. Da es sich um eine Bundesstraße handelt, sagte die Verwaltung zu, mit Regierungspräsidium und Polizei Gespräche aufzunehmen.
Unser Anliegen, eine Kampagne „Saubere Stadt“ aufzulegen, in der in einer konzertierten Aktion Bürger*innen, Stadt, Vereine und Initiativen („Gemarkungsputzeten“) für mehr Sauberkeit in der Stadt sorgen, wurde nur mit „angezogener Handbremse“ diskutiert. Einerseits wurde von mehreren Seiten unterstrichen, dass die stadtnahe Feldflur derzeit stärker vermüllt wird, andererseits glaubt die Verwaltung, das Sauberkeitsthema mit kleinen Umstellungen in der Straßenreinigung abräumen zu können. Sobald der Baubetriebshof seine Pläne auf den Tisch legt, werden wir das Thema wieder aufgreifen, weil wir überzeugt sind, dass Sauberkeit in der Stadt nicht ausschließlich als Dienstleistung der Stadtverwaltung erreicht wird, sondern dass es des großen bürgerschaftlichen Zusammenwirkens und entsprechender Öffentlichkeitsarbeit bedarf.
Keinen Erfolg hatten wir mit unserem Antrag, im Industriegebiet Gölshausen eine Untersuchung der dort noch vorhandenen Nutzungs- und Baureserven durchzuführen. Die Verwaltung hielt heftig dagegen und äußerte die Auffassung, da gäbe es nichts zu erheben – vielmehr brauche Bretten noch ein weiteres Industriegebiet (über Gölshausen VII hinaus). Da sich die Wirtschaftsstruktur auch im produzierenden Sektor laufend verändert, Standorte neu gewichtet werden, Home-Office Einzug hält und das Verkehrsverhalten nicht gleich bleibt, halten wir GRÜNE eine solche Untersuchung unseres größten Industriegebiets nach wie vor für notwendig. Wer sich allein auf die weitere Flächenexpansion in der freien Landschaft stützt, handelt in der Wirtschaftsförderungspolitik inzwischen nicht mehr zukunftsorientiert.
Offene Türen rannten wir ein mit dem Antrag auf eine(n) IT-Systembetreuer(in) für die weiterführenden Schulen. Verwaltung und Gemeinderat hielten dies für absolut notwendig, weil Lehrkräfte nicht auf Dauer System-Administratoren in den Schulen spielen können.
Schließlich beantragten wir GRÜNE noch kurzfristig, die in der Corona-Krise gebeutelte Brettener Gastronomie im Jahr 2021 von den Sondernutzungsgebühren für die Außenbewirtschaftung zu befreien. Die Open-Air-Gastronomie ist ein wesentlicher Faktor in der derzeit schmerzlich vermissten Lebendigkeit unserer Innenstadt. Nach einiger Diskussion folgte uns die Mehrheit des Gemeinderats.
Insgesamt konnten wir feststellen, dass bei Verwaltung und allen Fraktionen des Gemeinderats die Offenheit gegenüber Fragen des Klimaschutzes und der Ökologie wächst. Frontstellungen, wie wir sie in der Vergangenheit schon erlebt hatten, bauen sich ab. Verschiedene Anträge anderer Fraktionen haben auch wir GRÜNE unterstützt und befürwortet.
Zu den GRÜNEN Haushaltsanträgen 2021
(PM 15.12.2020) Die Brettener GRÜNEN freuen sich außerordentlich über den Zuschlag für die Gartenschau 2031. „Jetzt können die Projekte aus der Brettener Bewerbung an den Start gehen“ unterstreicht Fraktionsvorsitzender Otto Mansdörfer. „Damit machen wir vor allem die Innenstadt sehr viel lebenswerter, wir schaffen mehr Grün und stärken die Aufenthaltsqualität.“ Stadträtin Ira Zsarina Müller ergänzt: „Die Gartenschau ist eine großartige Möglichkeit für Bretten, das Stadtbild lebendig zu gestalten und nachhaltig zu verändern, indem Stadt und Natur sich nicht gegenseitig ausgrenzen, sondern miteinander verknüpft werden.“ Die GRÜNEN erwarten auch, dass sich mit dem Zuschlag zur Gartenschau und durch die anstehenden 10 Jahre Umgestaltungsarbeit der Blickwinkel auf die Innenstadt verändert. Nicht mehr Parkplätze und Abbiegespuren bestimmten die Diskussionen, sondern z.B. Fragen wie - wo fühlt man sich wohl? - wie kann der Aufenthalt für Familien mit Kindern angenehmer gestaltet werden? - wie sorgen wir dafür, dass Besucher*innen länger bleiben? Die GRÜNEN gehen auch fest davon aus, dass der derzeit gebeutelte Innenstadt-Einzelhandel mittelfristig von der Gartenschau profitieren wird, weil deutlich mehr Menschen nach Bretten gezogen werden. Vor Gemeinderat und Verwaltung liegt jetzt eine Menge Arbeit. Vor allem muss die richtige Organisationsform für die Gartenschauarbeiten gefunden werden. „Wir plädieren für eine Gartenschau-GmbH. Dies hat sich in anderen Städten bewährt“ regt Fraktionschef Mansdörfer an. Mitwirken müsse aber die gesamte Verwaltung, vor allem auch die Liegenschaften.
(PM, 14.05.20) - Im Zuge verschiedener kleinerer Tiefbauarbeiten hat die Stadt Bretten auch drei abgesunkene Gullys in der äußeren Weißhofer Straße saniert. Die Mittel, um diesen Streckenabschnitt auf diese Weise für den Radverkehr sicherer zu machen, wurden aufgrund eines Antrags der GRÜNEN in den Haushalt 2020 eingestellt.
Die Weißhofer Straße ist trotz ihrer Verkehrsbelastung eine wichtige Radwegachse in der östlichen Kernstadt. „Wenn Busse entgegenkommen, muss man stadteinwärts schon mal scharf rechts fahren. Bisher krachte man dann prompt in die tief liegenden Schachtlöcher“, unterstreicht Fraktionssprecher Otto Mansdörfer. „Wir haben das Problem zurückliegend schon oft angesprochen“. Die „schlimmsten“ drei Gullys seien jetzt saniert, wofür sich die GRÜNEN bei der Stadt bedanken. Weitere Arbeiten an Straßeneinläufen sieht die Fraktion in der künftigen Fahrradstraße Friedrichstraße: Gleiche Gegenverkehrssituation und – noch tiefere Gullys. „Es bleibt noch viel zu tun, bis das Radfahren in Bretten auch in den kleinen Dingen angenehm ist“ gibt Mansdörfer zu bedenken.
(Feb. 2020) - Am 28. Januar 2020 wurde der Antrag von Bündnis90/DIE GRÜNEN zum Klimaschutz im Gemeinderat behandelt. Darüber abgestimmt wurde noch nicht. Der Gemeinderat hat auf Vorschlag der Verwaltung (mit unserer Zustimmung) festgelegt, vor klimapolitischen Entscheidungen die Gesamtthematik in einem Workshop zu behandeln. Er wird von der Umwelt- und Energie-Agentur des Landkreises Karlsruhe durchgeführt. Die Mehrheit des Gemeinderats wollte ihn nichtöffentlich veranstalten - wir GRÜNE hätten nichts dagegen, den Workshop öffentlich zu machen. Der Workshop dient in erster Linie der Fortbildung des Gemeinderats in Klimaschutzfragen, viele Kolleginnen und Kollegen haben noch Fragen. Entschieden wird dort nichts. Wir GRÜNE hätten auch auf einer sofortigen Abstimmung unseres Antrags bestehen können. Eine Abstimmungsniederlage wäre - trotz OB-Zuspruchs - die Folge gewesen. Warum? Die SPD wissen wir inhaltlich an unserer Seite, unter den übrigen Fraktionen schlägt uns aber keineswegs helle Begeisterung für Klimaschutzaktivitäten entgegen. Im Vorfeld der Sitzung vom 28.01. wurde uns auch unterstellt, unser Klimaschutzantrag sei "vorgezogener Landtagswahlkampf". Der Gemeinderat entscheidet mit Mehrheit. Wir GRÜNE wollen am Ende klimapolitische Beschlüsse, die von einer Mehrheit getragen werden. Das scheint uns den Umweg über den Workshop wert, in dem die klimapolitisch Zögerlichen im Gemeinderat sich unter professioneller Anleitung noch einmal innerlich sammeln können. Ausgerechnet bei der Überlebensfrage Klimaschutz den Konflikt mit sozialen Belangen herauszustellen, wie es AUFBRUCH tut, ist für uns nicht nachvollziehbar. Es gäbe andere Politikfelder, wo diese Zuspitzung erheblich zutreffender wäre.
(Okt. 2019) - Der Wettergott meinte es gut mit den Radler*innen der GRÜNEN, die am Samstagnachmittag zu ihrer vierten Stadtteiltour 2019 aufbrachen, dieses Mal mit dem Ziel Neibsheim. Dort wurden Sie von Ortsvorsteher Michael Koch zunächst umfassend über den aktuellen Stand der Neibsheimer Projekte informiert. Ganz oben auf der Agenda steht derzeit die Vorbereitung des 1250-Jahr-Jubiläums 2020.
Das Jubiläum ist als „Ganzjahresfeier“ konzipiert und soll in der kommenden Silvesternacht starten. Neibsheim wird als erster Stadtteil eine Beschilderung von Sehenswürdigkeiten und wichtigen Einrichtungen erhalten. Der Ortschaftsrat hat hierzu bereits ein Konzept erstellt. „Ich bin froh, dass der von der GRÜNEN-Fraktion eingereichte Antrag einer Stadtteilbeschilderung vom Ortschaftsrat Neibsheim zielstrebig aufgegriffen und umgesetzt wurde“ sagte Stadträtin Ute Kratzmeier. „Jetzt ist die Verwaltung am Zug, damit die Beschilderung bereits im Jubiläumsjahr zu sehen ist“.
Der Neuflizer Platz soll gleichfalls zum Jubiläum ertüchtigt und der Nadwarer Platz an der Talbachstraße neugestaltet werden. Erfreut zeigte sich Ortsvorsteher Koch darüber, dass die Sanierung und Erweiterung der Talbachhalle es in das Bundesprogramm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur geschafft hat. Von den Gesamtkosten über 1,57 Millionen Euro können damit Zuschüsse in Höhe von rund 706.00 Euro erwartet werden.
Für alle Bauplätze des vor der Erschließung stehenden Baugebiets „Näherer Kirchberg II“ lägen inzwischen Interessensbekundungen vor. Der Ortschaftsrat überlege, ob das künftige mögliche Baugebiet „Wanne“, in dem derzeit nur sechs Wohnhäuser gebaut werden könnten, im Zuge der Regionalplanung erweitert werden könne. Für die GRÜNEN wäre hier allerdings wichtig, dass das Leitkriterium „Klimaneutralität“ und modernes, gemeinschaftliches Wohnen bei der Planung in den Vordergrund rückt.
„Bei der Tour durch Neibsheim wurde spürbar, dass das Dorfleben hier noch intakt ist und man gemeinsam an Ideen für eine gutes Miteinander arbeitet.“ sagte Fraktionssprecher Otto Mansdörfer zum Abschluss. „Die GRÜNEN-Fraktion wird diese Aktivitäten weiterhin nach Kräften unterstützen“.
(13.05.2019) Seit der Betriebsaufnahme der Fa. SUEZ im Gewerbegebiet „Erlen“ am Maulbronner West-bahnhof, das zur Gemeinde Ölbronn-Dürrn gehört, wird die Salzach, die über Ruit nach Bretten fließt, bei jedem mittleren Regenereignis massiv verschmutzt. Ursache sind die im Freien gelagerten Kunststoff-, Altglas und Papierabfälle aus der Wertstofftonne, die bei Niederschlägen ausgewaschen werden. Dadurch gelangt verschmutztes Oberflächenwasser in den angrenzenden Bach. Dieses Oberflächenwasser wird zwar teilweise in einen sog. Bodenretentionsfilter („Schilf-Kläranlage“) eingeleitet. Der ist damit aber hoffnungslos überfordert. Dieser Bodenretentionsfilter gehört dem Abwasserverband Weißach- und Oberes Saalbachtal.
Das Ganze hat eine lange Vorgeschichte. Aus kleinen Anfängen heraus entstand ein Gewerbegebiet mit einer Fertighaus-Produktion. In diesen Zeiten reichte der Bodenretentionsfilter für die anfallenden Dachabwässer wohl zunächst aus. Dann übernahm die vergleichsweise kleine Entsorgungsfirma Pfitzenmeier & Rau das Gebiet. Mit dem Verkauf an die Fa. Suez hielten jedoch ganz andere Dimensionen Einzug. Nicht nur Dachabwässer, sondern das stark verschmutzte Oberflächenwasser aus den unter freiem Himmel gelagerten Abfällen landet di-rekt im Bach und indirekt im Filterbecken. Der Bodenretentionsfilter ist nach Aussagen des Gutachters ISW Ingenieurberatung füü Siedlungswasserwirtschaft dafür technisch weder geeignet noch zugelassen. Zum anderen sind es die schlichten Mengen, die den Filter überfordern. Wie jede Abwasseranlage hat er einen Überlauf in den Vorfluter. Damit wird regelmäßig der vorbeifließende Mühlbach, der bei der Stadtbahnhaltestelle Kleinvillars in die Salzach mündet, zur Kloake. Im Weiteren wird also die Salzach mit der Schmutzfracht belastet. Zur Vollständigkeit: Entlang des Gebiets „Erlen“ verläuft auch ein Abwassersammler des Abwasserverbands Weißach- und Oberes Saalbachtal. Er dient aber lediglich der Schmutzwassererfassung aus den Gebäuden. Dieser hatte ursprünglich einen Durchmesser von 40 cm, ist aber durch eine Reparatur per Inlining auf 31 cm verengt. Das bedeutet: Auch dieser Kanal könnte das verschmutzte Oberflächenwasser bei weitem nicht fassen, wenn man es anschließen würde.
Nach unserer Einschätzung liegt hier ein multiples Behördenversagen vor, kein primäres Verschulden der Fa. SUEZ: Die Gemeinde Ölbronn-Dürrn betreibt ein Gewerbegebiet ohne ausreichende Abwasserentsorgung. Es wurde offensichtlich eine Entwässerungsgenehmigung für SUEZ durch übergeordnete Behörden erteilt (LRA Enzkreis, Regierungspräsidium?), obwohl die technische Grundlage, nämlich eine ausreichende Ka-nalkapazität, fehlt. Der Abwasserverband steht auf dem Standpunkt, die ausreichende Ka-nalisierung eines Gewerbegebiets sei Aufgabe der Gemeinde Ölbronn-Dürrn. Nichts desto weniger ist einmal der überforderte Bodenretentionsfilter Eigentum des Abwasserverbandes. Zum anderen ist ohne den vorbeiführenden Verbandssammler eine Lösung des Problems kaum vorstellbar.Im Ergebnis des gemeinsamen „Wegsehens“ wird die Umwelt massiv verschmutzt. Bei jedem mittleren Regen ergießt sich eine Schmutzwoge bis herunter nach Bretten, wo zwar Salzach und Saalbach das Abwasser verdünnen, die ausgewaschenen Schadstoffe verbleiben aber im Gewässer statt in der Kläranlage zu landen.
Eine Lösung könnte eine erhebliche Aufdimensionierung des Verbandssammlers sein und der Anschluss des Oberflächenschmutzwassers an diesen Kanal.Wir GRÜNE dringen darauf, dass das Schwarze-Peter-Spiel der Behörden sofort beendet wird! Eine Lösung des Problems muss unter den Beteiligten zeitnah ausgehandelt und die Finanzierung der Investitionen sichergestellt werden.
(29.04.2019) - Zu einer "Hindernisradtour" mit anschließendem Rundgespräch hatten die Brettener GRÜNEN am vergangenen Sonntag eingeladen. Dafür hatten sie den Sprecher für Rad- und Fußgängerverkehr der GRÜNEN-Landtagsfraktion, Hermino Katzenstein MdL gewonnen. Als weitere Fachleute waren Ulrich Eilmann vom ADFC Karlsruhe und Frank Schneidereit von der Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Bretten (BIVEB) mit von der Partie.
Am Anfang der Tour am östlichen Stadteingang (B 35 Ost) zeigte Otto Mansdörfer, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, ein mehrfach bestehendes Problem der Kernstadt auf. "Die meisten Radwege aus Stadtteilen und Nachbargemeinden verlieren sich irgendwo am Rand der Kernstadt. Die Radfahrenden wollen aber ins Zentrum." Aus Richtung Knittlingen wollen die GRÜNEN den Radweg deshalb direkt bis zum Kreisel Breitenbachweg weiterführen. "Das Land unterstützt Maßnahmen für den Radverkehr, besonders an den Landesstraßen", ermunterte Hermino Katzenstein die Brettener mit Verweis auf die L 1103 in diesem Abschnitt.
Im folgenden Abschnitt der Weißhofer Straße standen die eingesunkenen Gullys in der Kritik. Sie würden die Aufmerksamkeit der Radlerinnen und Radler erfordern, anstatt auf den Verkehr achten zu können. Die Einmündung der Heilbronner Straße in die Weißhofer Straße mit ihren viel zu großen Radien und hohen PKW-Geschwindigkeiten wurde einhellig als gefährlich eingeschätzt. "Hier hilft nur Umbau" unterstrich sowohl Hermino Katzenstein als auch die Vertreter von ADFC und BIVEB.
Auf dem Weg zum Marktplatz kam schließlich die Problematik Einbahnstraßen zur Sprache. "Warum öffnet die Stadt sie nicht einfach für Radler in Gegenrichtung? - Das kostet keinen Cent" fragte sich Ulrich Eilmann (ADFC).
Das anschließende öffentliche Rundgespräch in der Fußgängerzone drehte sich vor allem um das schlechte Abschneiden Brettens im ADFC-Fahrradklima-Test und seine Ursachen. Ihn wundere dies nicht, meinte Hermino Katzenstein, auch die Untersuchungen zum Radnetz des Landes zeigten für Bretten eine sehr schlechte Ausgangslage, obwohl sich dort fünf Landesradwege treffen. „Nach der kleinen Radtour wird vor allem deutlich, dass der Radverkehr im Straßenraum viel besser wahrnehmbar werden muss.“ Er plädierte für Radpiktogramme auf den Fahrbahnen an schwierigen Stellen. Diese seien schnell angebracht und lösten keine Rechtsfragen aus. Frank Schneidereit unterstrich die Rolle des Radverkehrs im Rahmen des Mobilitätskonzepts, das die Stadt unter maßgeblicher Mitwirkung der BIVEB beauftragt habe. „Wir betrachten alle Verkehrsarten, der Radverkehr ist jedoch eine starke Säule in einer Verkehrswende in Bretten.“
Mehr Kampagnenarbeit für den Radverkehr forderte Ulrich Eilmann ein. „Es braucht vorbildhaftes Verhalten der Kommune und Gespräche mit den großen Arbeitgebern über die Verkehrsmittelwahl der Belegschaften. Die Unternehmen können bares Geld sparen, wenn sie weniger Parkplätze brauchen.“ Das unterstrich auch Andrea Schwarz MdL, die auch in den anderen Gemeinden ihres Wahlkreises bei Radverkehr noch viel Luft nach oben sah. Sichtbare Zeichen, dass sich die Stadt dem Radverkehr stärker zuwende, forderte Otto Mansdörfer.
„Versprechen des OBs seien das eine, es müssen aber Veränderungen im öffentlichen Straßenraum geschehen, wie die Instandsetzung der roten Schutzstreifen für Radler, Öffnung von Einbahnstraßen und Radpiktogramme dort, wo es gefährlich ist.“ Für jeden Monat des Jahres 2019 schlagen die GRÜNEN jetzt eine kleine Maßnahme zum Radverkehr vor. Dr. Fabian Nowak, passionierter Radfahrer, der die Diskussion moderierte, dankte abschließend allen Beteiligten für den gemeinsamen Problemaufriss zum Radverkehr in Bretten, den es so bislang noch nicht gegeben habe.
(10.04.2019) - Die Ergebnisse des ADFC-Fahrradklima-Tests für Bretten sprechen eine deutliche Sprache: Radfahrer*innen fühlen sich in der Melanchthonstadt in ihren Bedürfnissen nicht ernstgenommen. Das ist das Fazit, das die GRÜNEN-Ratsfraktion aus den Ergebnissen des bundesweiten Tests zieht, bei dem Bretten auf Rang 295 von 311 Städten kam.
„Weder die Einschätzungen zu Radwegen, noch zum Sicherheitsgefühl im Mischverkehr mit Kfz, noch zur Leichtigkeit beim Erreichen der Fahrziele entsprechen dem Durchschnitt der Stadtgrößenklasse 20.000 bis 50.000 Einwohner. Wir liegen weit abgeschlagen“ kommentiert Fraktionssprecher Otto Mansdörfer die Ergebnisse.
Die GRÜNEN sehen die Ursachen im jahrzehntelangen hartnäckigen Festhalten am Primat des Autoverkehrs in Verwaltung und Gemeinderat. Erst jetzt mit der Beauftragung des Mobilitätskonzepts weite sich der Blick dafür, dass auf den Straßen auch nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer Rechte haben. Mit diesen Ergebnissen im Rücken und den immensen Defiziten in der Brettener Radverkehrsinfrastruktur vor Augen sei ein klares Handlungskonzept das Gebot der Stunde. Nötig sei jetzt eine sichtbare Wertschätzung für den Radverkehr im Handeln der Stadt, eine Stärkung des Sicherheitsgefühls unter den Radfahrer*innen und prägnante Maßnahmen im rudimentären Radverkehrsnetz, die Signalwirkung erzeugen.
„Warum verludern die ehemals rot eingefärbten Radspuren an neuralgischen Punkten im Stadtgebiet und niemand kümmert sich?“ fragt sich Mansdörfer. Ein Schlagloch auf der Fahrbahn der Weißhofer Straße wäre längst beseitigt, ist er sich sicher.
(02.04.2019) Die Nominierungen der Parteien und Wählervereinigungen für die Kommunalwahl sind abgeschlossen und alle freuen sich auf einen guten und fairen Wahlkampf. Bei einer Kommunalwahl stehen die lokalen Problemstellungen und natürürlich auch die Personen, die auf den Listen stehen, im Vordergrund. Dennoch ist es – entgegen des Eindrucks, den die FWV verbreitet – nicht ehrenrührig, als Kandidat*in einer Partei für eine bestimmte Grundhaltung zu stehen. Im Gegenteil: Die Wähler/innen wissen eher, wie die Menschen auf den Listen einzuordnen sind. Das kann ein Vorteil sein, aber auch Nachteil, weil ihnen die Landes- und Bundespolitik einer Partei zugeordnet wird. Wir GRÜNE nehmen das gerne in Kauf, denn wir halten es für wichtig, in dieser vom überbordenden Individualismus geprägten Gesellschaft eine klare Haltung einzunehmen und sich auch dazu zu bekennen. Eine vom politischen Gesamtrahmen losgelöste Kommunalpolitik kann es aus unserer Sicht gar nicht geben. Hier redet die FWV der Beliebigkeit das Wort.
Besonders abwegig ist die Unterstellung, überzeugte Mitglieder einer Partei agierten nur nach ihren Parteiprogrammen, denn dahinter steckt der unausgesprochene Vorwurf, sie seien reine Befehlsempfänger aus Stuttgart oder Berlin. Das ist Unfug – das weiß auch die FWV. Was hier vor Ort GRÜNE Programmatik ist, haben seit 1984 die Brettener GRÜNEN selbst bestimmt. Für die Listenaufstellung gibt es im Rahmen des Kommunalwahlgesetzes verschiedene Möglichkeiten. Die FWV hat sich für eine Art „Urwahl“ unter den Mitgliedern entschieden. Wir GRÜNE haben einzeln oder in Blöcken über die Plätze abgestimmt. Das hat den Vorteil, dass sich Bewerber*innen genau auf die Plätze bewerben können, wo sie hinwollen und kein Glücksspiel eingehen müssen, zu weit hinten oder zu weit vorne zu landen. Ergebnis: Jede(r) ging zufrieden nach Hause. Und: Unser "Reißverschlussverfahren" (Quotierung der Liste nach Frauen- und Männerplätzen) greift genau Artikel 3 (2) des Grundgesetzes auf: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt…“ In der Politik sind Frauen noch lange nicht gleichberechtigt beteiligt. Beim Blick auf ihren Frauenanteil müsste die FWV eigentlich ins Grübeln kommen. Bei den GRÜNEN haben Frauen keinerlei Scheu, sich einzubringen – Frauen stellen 65 % der Kandidat*innen. Vorgefertigte Listen gab und gibt es bei den GRÜNEN zu keiner Zeit.
Also liebe FWV – kommt runter vom Baum und überdreht die Schraube nicht – wir GRÜNE schätzen Euch und arbeiten gern mit Euch zusammen.
(19.09.2018) Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat seine jährliche Umfrage zum Radverkehr in den Städten gestartet. Anhand eines detaillierten Online-Fragebogens können Bürgerinnen und Bürger sich zu den Bedingungen des Radfahrens auch in Bretten zu Wort melden. Zu Beginn der Umfrage wird einfach die Postleitzahl 75015 eingeben. Damit werden die anschließend getroffenen Bewertungen zum Radverkehr der Großen Kreisstadt Bretten zugeordnet. Nach Abschluss der Umfrage wird eine Auswertung spezifisch für Bretten im Vergleich zu anderen Städten vorliegen.
Ortsverband und Gemeinderatsfraktion von Bündnis90/DIE GRÜNEN empfehlen allen, die in der Stadt Rad fahren (wollen), an dieser Umfrage teilzunehmen und das Radeln in Bretten zu bewerten. „Eine hohe Teilnahme gibt der Stadt Rückmeldung darüber, wie es um Radwege, Verkehrssicherheit und Hindernisfreiheit des Radverkehrs in Bretten bestellt ist“ betont Fraktionssprecher Otto Mansdörfer. „Dies ist in unserer Stadt besonders wichtig, da die Verantwortlichen im Rathaus bisher vor allem die Auto-Brille auf haben. In Sachen Radverkehr hat die Verwaltung noch eine lange Lern- und Fortbildungsphase vor sich.“ Die GRÜNEN gehen davon aus, dass mit der Vergabe des Mobilitätsgutachtens im Herbst andere Verhältnisse Einzug halten (müssen), da der Radverkehr eine ganz wesentliche Stellschraube ist, die Autoverkehrsmenge in Bretten zu reduzieren. Wenn sich viele Brettener*innen an der Umfrage beteiligen, entsteht damit eine gute Grundlage, die in das Gutachten einfließen kann. Die ADFC-Umfrage ist zu erreichen unter www.fahrradklima-test.de.
(02.07.2018) Sehr erfreut zeigt sich die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN über die Äußerung der Deutschen Bahn, das Brettener Bahnhofsgebäude verkaufen zu wollen. „Nach Jahrzehnten des Siechtums der zentralen Umsteigestation in Bretten kann jetzt die Entwicklung zum Positiven gedreht werden“ ist Fraktionssprecher Otto Mansdörfer überzeugt. Genau prüfen müsse man jetzt, wie weit der Denkmalschutz geht – bezieht er sich nur auf die Schalterhalle oder auf das ganze Gebäude? Ideal wäre aus Sicht der Fraktion der Abbruch der gesamten Immobilie bis zum Stellwerk und der Neubau eines modernen, ansprechenden Funktionsgebäudes mit mobilitätsbezogenen Nutzungen im Erdgeschoss und Dienstleistungen in den Obergeschossen. Mit der Kommunalbau GmbH habe die Stadt eine schlagkräftige Gesellschaft, die ein solches Projekt stemmen könne. Natürlich müsse man dabei alles genau durchrechnen.
Im Verhältnis zu ihrem Bahnhof werde die Stadt Bretten seit bald 140 Jahren ständig in Nachteil gesetzt. Während alle Stationen entlang der Kraichgaubahn mit ihrer Eröffnung 1879 repräsentative, solide gebaute Bahnhofsgebäude erhielten – Eppingen sogar eine Dreiflügelanlage – habe Bretten damals mit dem überflüssig gewordenen halben Bahnhof von Mannheim-Friedrichsfeld vorlieb nehmen müssen, der in der Kraichgaustadt wieder aufgebaut wurde. Ihm folgte in den 50er Jahren der heutige triste Spar-Bahnhofsbau. „Es kann nicht ewig so weiter gehen, dass bei uns der Aschenputtelbahnhof steht und man andernorts auf attraktive Stationen heutigen Standards trifft“ – so Mansdörfer. Er verweist auf Bruchsal, Eppingen, Mühlacker und Vaihingen/Enz. Er erwarte eine umfassende Prüfung des Kaufs durch die Verwaltung. Im Vordergrund dürfe nicht die Überlegung stehen, was halsen wir uns auf, sondern welche Chancen können genutzt werden, zu einem attraktiven Bahnhof zu kommen. Die Fortschreibung des Bahnhofssanierungsprogramms des Landes sei ein wichtiger Faktor für das Projekt. Es habe ein Volumen von 300 Mio € und werde voraussichtlich im Herbst im Ministerrat des Landes behandelt.
(14.04.2018) - Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN hatte – wie auch die FWV-Fraktion – beantragt, den Einsatz von Glyphosat und Neonicotinoiden auf städtischen Ackerflächen ab 2019 auszuschließen, indem die Pachtverträge mit den Landwirten entsprechend geändert werden. Jetzt hat sich gezeigt, dass die städtischen Pachtverträge keine Änderungsklauseln enthalten und bis 2025 festgeschrieben sind. Ein Verbot der für die Insektenwelt gefährlichen Stoffe könnte zwar jetzt beschlossen werden, wäre aber bis 2025 ohne jede praktische Wirkung. Unstrittig ist nach Auffassung der GRÜNEN dennoch, dass der Einsatz dieser Stoffe grundsätzlich enden muss.
Bei einem intensiven Gedankenaustausch mit Landwirten auf Einladung des NABU am vergangenen Wochenende wurde deutlich, dass eine differenzierte Sicht auf Bodenbearbeitung, Saatgut, Fruchtfolgen und derzeitige Praxis des Pestizideinsatzes sinnvoll ist, wenn Insekten besser geschützt werden sollen. Dies muss in Bretten vor dem Hintergrund geschehen, dass ausschließlich konventionell bzw. nach Kraichgaukorn wirtschaftende Betriebe die Feldflur bestellen. Die anwesenden Landwirte machten deutlich, dass Ihnen der Naturhaushalt keineswegs gleichgültig ist, sondern die Bodengesundheit der wichtigste Produktivfaktor in der Landwirtschaft darstelle. Grundsätzlich sehen sich die kleinteilig wirtschaftenden Brettener Landwirte derzeit für alle Negativ-Schlagzeilen der großflächigen Agrarproduktion und Massentierhaltung im Norden und Osten Deutschlands an den Pranger gestellt. In Wirklichkeit seien sie jedoch ein gutes Stück weit auch Leidtragende der stark auf diese Großstrukturen ausgerichteten EU-Agrarpolitik.
In der Diskussion ergaben sich verschiedene Ansatzpunkte, wie dem Insektensterben entgegengewirkt werden könnte. Das Anlegen von Blühstreifen, die ganzjährig ein Nahrungsangebot für Insekten bieten, rückte dabei in den Vordergrund. Allerdings – so stellten die Landwirte klar –, müsse für die dafür aus der Produktion genommenen Flächen eine Gegenleistung der Allgemeinheit erfolgen. „Landwirte, Naturschutzverbände und Stadt sollten ein Bündnis für Artenvielfalt ins Leben rufen. Das Engagement der Stadt ist hier notwendig" betonte Fraktionssprecher Otto Mansdörfer, der für die Fraktion an dem Treffen teilnahm. Die anwesenden Betriebsinhaber signalisierten, dass sie grundsätzlich bereit wären, einen solchen Weg mitzugehen. Geklärt werden müssen vor allem fördertechnische Details. Hierbei bietet das beim Treffen ebenfalls anwesende Landwirtschaftsamt seine Unterstützung an. Ein solches Vorgehen befürworteten auch NABU-Vorsitzender Norbert Fleischer und FWV-Stadtrat Bernd Diernberger. Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN will die noch offenen Fragen zügig klären und erwartet, dass einerseits die Landwirte mitziehen und andererseits die Stadt zu einem gewissen finanziellen Engagement für den Naturhaushalt bereit ist. Selbstverständlich sollte geprüft werden, ob staatliche Fördermittel für einen solchen Ansatz lockergemacht werden können. Für die Landesregierung hat der Insektenschutz erklärtermaßen eine hohe Priorität.
(07.09.2016) - Mit großer öffentlicher Geste hat die CDU zum wiederholten Mal ihre Wunschvorstellungen zur Sporgasse kundgetan. Dagegen ist nichts einzuwenden, allein es fehlen alle Hinweise, wie der Weg zum Ziel aussehen soll. Da hilft auch ein neugeschaffenes Beratergremium wenig, in dem sich auffällig viele Leute tummeln, die in ihrer eigenen aktiven Zeit an den Schaltstellen der Stadt 25 Jahre Zeit hatten, an der Sporgasse etwas zum Positiven zu bewegen.
Der Gemeinderat hat für die Sporgasse im März 2016 einen Wettbewerb beschlossen. Damit ist das Verfahren festgelegt, es ist aber auch klar, dass dafür – und für die von OB Wolff zugesagte Bürgerbeteiligung – zwei bis drei Jahre Zeit einkalkuliert werden müssen. Sieht die CDU ihre jetzigen Einlassungen als ihren Beitrag zum Pflichtenheft des Wettbewerbs, dann kann dies von der Verwaltung so eingearbeitet werden. Unter den vorgebrachten Punkten ist aber nichts, was nicht schon zurückliegend diskutiert worden wäre.
Fortgesetzte Untätigkeit, den Beschluss des Gemeinderats zum Wettbewerb umzusetzen, ist OB Wolff und der Verwaltung vorzuwerfen. Von März dieses Jahres bis jetzt hat die Verwaltung keine Beschlussvorlage zum Wettbewerb vorgelegt, in keiner Sitzung des Ausschusses Stadtentwicklung, Verkehr, Bauen wurde das Pflichtenheft zum Wettbewerb erarbeitet.
Die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN hat – im Wissen um die Zeitspanne von zwei bis drei Jahren für den Wettbewerb und um einen Handlungsstillstand in der Innenstadt zu verhindern – vor der Sommerpause einen Antrag eingebracht, den Umbau der Weißhofer Straße in einen attraktiven Stadtboulevard in den Jahren 2017 und 2018 durchzuführen. „Es ist unsinnig, die Hände einfach in den Schoß zu legen, nur weil an der Sporgasse jetzt eine längere Planungsphase bevorsteht, die Innenstadt braucht dringend Impulse“ betont Fraktionschef Otto Mansdörfer. Die Fraktion drängt darauf, dass über den Antrag in der Septembersitzung entschieden wird. Parallel zum Umbau Weißhofer Straße müsse der Wettbewerb Sporgasse zügig durchgeführt werden. Es fehlt also keineswegs an Hirn im Gemeinderat, es geht vielmehr darum, in der Verwaltung die Bremsen zu lösen.
Bretten, 7. September 2016
Otto Mansdörfer
Fraktionsvorsitzender
Pressemitteilung der Stadtratsfraktion und des OV Bretten:
(06.11.15) - Die Opterra Wössingen GmbH kann den Verbrennungsprozess mit 100% Ersatzbrennstoffen
technisch nicht unter den bisher angenommenen Voraussetzungen umsetzen und beantragt
deshalb eine Lockerung der Grenzwerte für Kohlenmonoxid (CO) und des gesamten organischen
Kohlenstoffs (TOC). Da der Brettener Stadtteil Dürrenbüchig bei den vorherrschenden West-
winden viel stärker von der Abgasfahne des Zementwerks betroffen ist als Wössingen selbst,
nimmt die Fraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN sowie der Ortsverband Bündnis90/GRÜNE Bretten
zu dieser Thematik wie folgt Stellung:
Der Stadtteil Dürrenbüchig liegt unter der Abgasfahne des Wössinger Zementwerks. Die von der
Firma Opterra GmbH gewünschte Lockerung der Grenzwerte bei CO und TOC würde eine
Erhöhung des CO-Ausstoßes um das 22-Fache bedeuten und die Dürrenbüchiger Bevölkerung
weiterer Schadstoffbelastung aussetzen. Dies ist inakzeptabel. Wir sind der Meinung,
dass das Vorhaben, mit 100% Ersatzbrennstoffen Zement zu erzeugen, gescheitert ist und von
seiten der Opterra GmbH überdacht werden muss. "Hier zeigt sich einmal mehr, wie fatal sich
das Zementwerksprivileg mit seinen laschen Bedingungen für Müllverbrennung für die
Bürgerinnen und Bürger auswirkt" unterstreicht Fraktionsvorsitzender Otto Mansdörfer.
Die Brettener GRÜNEN teilen deshalb die Auffassung des Ortschaftsrats Dürrenbüchig,
dass der Antrag der Opterra GmbH abzulehnen ist und das Regierungspräsidium als
Genehmigungsbehörde eigenständig und unbeeinflusst Grenzwerte festzusetzen hat.
Im übrigen schließen sich die Brettener GRÜNEN der Erklärung der Walzbachtaler GRÜNEN an.
Weitere Informationen:
(23.06.2015) Erfreut reagieren die Brettener GRÜNEN auf die Bestätigung von OB Martin Wolff, dass sich die Stadt Bretten um die Teilnahme am Fußverkehrscheck des Landes bewerben wird. Fraktion und Ortsverband hatten dies in einem Schreiben an den Oberbürgermeister vorgeschlagen.
Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg wird in diesem Jahr zehn Modellkommunen bei der Durchführung von so genannten Fußverkehrschecks unterstützen. Hierbei wird in Workshops und Begehungen die Situation des Fußverkehrs untersucht und bewertet. Am Ende dieser Maßnahme sollen ein Status Quo Bericht zum Fußverkehr, eine Stärken/Schwächen Analyse, ein Maßnahmenplan mit Prioritäten - und Kostenplanung und Anregungen und Hinweise zur weiteren Fußverkehrsförderung erstellt werden. Zur Teilnahme am Fußverkehrscheck muss eine Bewerbung bis zum 10. Juli an das durchführende Planungsbüro gesendet werden.
„Der Fußverkehrscheck wird sich sinnvoll in den Prozess des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts einfügen und wertvolle Erkenntnisse liefern" ist sich Ortsverbandsvorsitzende Renate Müller sicher. „Wir sehen in dieser Maßnahme eine deutliche Chance, den Fußverkehr in Bretten attraktiver und sicherer zu gestalten." Investitionen in den Fußverkehr erforderten keine Riesenbeträge und kämen jedem zugute und – da Fußgänger kurze Wege bevorzugten – würde auch der Handel in den Ortszentren gestärkt, ergänzt Fraktionssprecher Otto Mansdörfer.